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Barley Wine
Der Schein trügt: Der „Gersten-Wein“ hat nichts mit Wein zu tun! Barley Wine ist vielmehr ein sehr starkes Ale mit einem Alkoholgehalt von 9 bis 14 % und eher wenig Kohlensäure. Von oft tiefroter bis dunkler Farbe schmeckt Barley Wine zuerst wegen seines hohen Alkoholgehaltes oft eher süß, später setzen sich Bittere und Hopfen durch. Auch Anklänge an Waldbeeren, Eiche oder Whisky sind zu finden.
Berliner Weiße
Die Berliner Weiße ist ein beliebtes Sommergetränk. Anders als bei den meisten anderen Biersorten findet hier nicht nur eine alkoholische Gärung, sondern auch eine Milchsäuregärung statt. Das Bier wird meist mit einem Schuss Himbeer- oder Waldmeistersirup knallig rot oder grün mit cremiger Schaumkrone serviert. Die Berliner Weiße hat einen Stammwürzegehalt von 7 – 8 %, der Alkoholgehalt beträgt etwa 2,8 Vol.-%.
Bier
Rein sachlich betrachtet, ist Bier ein Getränk, das Alkohol, Extrakt und CO2 enthält und durch Gärung mit Hefe aus Malz, Hopfen und Brauwasser hergestellt wird.
Über den Ursprung des Wortes Bier gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze, von denen sich bisher jedoch keiner in den Sprachwissenschaften durchsetzen konnte. Gesichert sind jedoch die Wortformen in den historischen Sprachformen des Deutschen und seiner verwandten germanischen Sprachen.
Wir Deutschen liegen zwar im Bierverbrauch ganz weit vorn, erfunden haben wir das Bier aber nicht. Die ältesten Überreste von Bier, die aus einer Zeit von 3.500-2.900 v. Chr. stammen, wurden in Godin Tepe im alten Mesopotamien (heute West-Iran) entdeckt. Die Ägypter ließen halbfertig gebackenes Brot mit Wasser vergären und bekamen so eine Art Bier. Bei den Römern hieß das Bier Cervisia, nach der Göttin der Feldfrüchte, Ceres. Den Römern galt das Bier übrigens als barbarisches Getränk. Die Kelten kannten Bier unter dem Namen Korma. Im Mittelalter wurde Bier noch aus sehr vielen unterschiedlichen Zutaten gebraut. Bier wurde nur mit obergäriger Hefe, dem sogenannten Oberzeug, gebraut. Damals galt Bier auch als geeignetes Getränk für Kinder, da es einen geringeren Alkoholgehalt als heute hatte und durch das Kochen der Würze weitgehend keimfrei war, was man vom damaligen Trinkwasser nicht gerade behaupten konnte. Es war ferner wegen seines Kaloriengehalts eine wichtige Ergänzung der oft knappen Nahrung, da auch Bier aus minderwertigem Getreide halbwegs genießbar war („flüssiges Brot“). Bierkeller gab es vielerorts in Naturhöhlen. Erst nach der Erfindung technischer Kälteanlagen durch Carl von Linde konnte auch mit untergärigen Hefen Bier gebraut werden. Bier ist das in Deutschland und vielen anderen Ländern meistkonsumierte alkoholische Getränk.
Bierbauch
Wie das Wort schon vermuten lässt, ist die Annahme, dass der Genuss von Bier sich nachteilig auf die Leibesmitte auswirkt, weit verbreitet. Eine Studie des Londoner University College mit Daten von 891 Männern und 1.098 Frauen aus Tschechien, von denen ein Teil gar keinen Alkohol trank, der andere ausschließlich Bier, konnte diese Annahme jedoch widerlegen. Es zeigte sich, dass bei Männern der Bierkonsum und der BMI in keinem Zusammenhang stehen; Frauen mit moderatem Bierkonsum sind sogar schlanker als Frauen ohne Bierkonsum! Bier beinhaltet weniger Kalorien als viele andere Getränke, zum Beispiel Fruchtsäfte.
Bierdeckel
Bierdeckel gibt es seit Ende des letzten Jahrhunderts. Ursprünglich waren sie tatsächlich als Deckel gedacht, die auf das Glas oder den Krug gelegt wurden, um das Bier frisch zu halten. Im 19. Jahrhundert tranken die reicheren Leute das Bier aus Bierseideln mit Deckeln aus Zinn oder Silber, wohingegen einfachere Leute Krüge ohne Deckel benutzten. Als Untersetzer dienten damals Filze, die so genannten Bierfilze. Trank man Bier im Freien, dann legte man diese Filze auf den Krug, damit nichts in das Bierglas fiel, daher der Name Bierdeckel. In erster Linie dient der Bierdeckel dazu, das sich außen am Bierglas bildende Kondenswasser aufzusaugen, um keine Ränder auf dem Tisch zu hinterlassen. So mancher Bierdeckel ist ein beliebtes Sammlerobjekt.
Bierfarbe
Es ist die Farbe des verwendeten Malzes, die die Farbe eines Bieres bestimmt. Je höher die Temperatur, bei der das Malz getrocknet (gedarrt) wird, desto dunkler das Bier. Vor dem 19. Jahrhundert wurde Malz über dem offenen Feuer getrocknet. Die Temperatur war kaum zu steuern und die Malze gerieten alle mehr oder weniger dunkel. Erst mit weiterentwickelter Mälztechnik gelang es, die Malzfärbung zu steuern und helleres Bier zu brauen.
Biergarten
Der Biergarten ist Sinnbild bayerischer Gemütlichkeit. Vor der Erfindung der Kältemaschine 1877 durch Carl von Linde war es oft schwierig, das Bier im Sommer kühl zu lagern. Um auch im Sommer kühl gelagertes Bier ausschenken zu können, legten Münchner Bierbrauer in den Flussterrassen der Isar tiefe Bierkeller an, in denen man das Bier ganzjährig mit Eis kühl halten konnte, das man im Winter aus zugefrorenen Seen gesägt hatte. Zusätzlich wurden Schatten spendende Kastanien über den Bierkellern angepflanzt. Die so entstandenen „Gärten“ dienten schon bald auch dem Bierausschank im Sommer und entwickelten sich schnell zu beliebten Ausflugszielen. Die Tradition, dass der Gast seine Brotzeit in den Biergarten selbst mitbringt und nur die Getränke dort kauft, hat sich in vielen Gegenden bis heute erhalten. Der Genuss eines frischen Bieres im kühlen Biergartenschatten ist ein wunderbarer Ausklang für heiße Sommertage!
Bierhefe
Früher wurde die Bierhefe aus dem Bodensatz gewonnen, der sich beim Bierbrauen in den Fässern ablagerte. Heute wird die Bierhefe gezielt in einem eigenen Gärungsprozess hergestellt. Der Hefestamm ist ein wohl gehütetes Betriebsgeheimnis eines jeden Hefeproduzenten. Um große Mengen von Bierhefe in Reinkultur herzustellen, wird sie in der Regel in mehrstufigen Kulturverfahren produziert.
Bierspindel
Messgerät (Aärometer) zur Bestimmung der in der Würze gelösten Bestandteile. An der Skala der Bierspindel lassen sich sog. °P (Grad Plato) ablesen. Ein Wert von 12 °P zeigt z.B., dass 120 g Extrakt in einem Kilogramm Würze enthalten sind.
Bitter
Englische Bezeichnung für ein gut gehopftes und somit herbes Ale.
Bitterhopfen
Der Bitterhopfen verleiht dem Bier seinen reinen, herben Geschmack. Er muss eine gewisse Mindestzeit gekocht werden, um die Bitterstoffe (Alphasäure, Humulone) ausreichend zu lösen.
Bockbier
Die Bockbiere gehören zu denStarkbieren. Es sind Biere, deren Stammwürzegehalt über 16 % und deren Alkoholgehalt bei 6,5 % Vol. und darüber liegt. Es gibt helle und dunkle Bockbiere. Typische Sorten sind zum Beispiel Maibock oder Weihnachtsbock. Die Röstaromen der oft verwendeten dunklen Malze verleihen dem Bock seinen vollmundigen Geschmack.
Braugerste
Eigentlich können zum Brauen und Mälzen fast alle Getreidearten verwendet werden. Dennoch hat sich die Gerste neben dem Weizen als Hauptrohstoff durchgesetzt, da ihre Spelzen sehr gut geeignet sind, um beim Läutern der Maische als Filterschicht zu dienen. Außerdem weist die Gerste von allen Getreidearten die höchste Aktivität an stärkeabbauenden Enzymen auf, was für die schnelle Verzuckerung der Stärke im Sudhaus wichtig ist. Braugerste unterscheidet sich von der Futtergerste dadurch, dass sie mehr Stärke, aber weniger Eiweiss enthält. Meist handelt es sich um die „zweizeilige nickende Sommergerste“ (das heißt, ihre Ähren hängen herunter). Weltweit werden mehr als 300 verschiedene Braugerstesorten angebaut.
Braustätte
Mit etwa 1350 Braustätten ist fast die Hälfte aller in Europa ansässigen Brauereien in Deutschland angesiedelt. Einzigartig ist in Deutschland die große Anzahl kleiner und mittelständischer Brauereien: Etwa 70% der Betriebe produzieren weniger als 5.000 Hektoliter pro Jahr. Die meisten Braustätten liegen in Bayern.
Brauwasser
Bier besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. So verwundert es nicht, dass die Qualität des Brauwassers sich entscheidend auf die Qualität des Bieres auswirkt. Daher stellen Brauereien weit höhere Anforderungen an die Wasserqualität als vom Gesetzgeber für Trinkwasser gefordert. Um einen Hektoliter Bier herzustellen, werden ca. 4 – 5 Hektoliter Wasser benötigt.
Bruch
Als Bruch bezeichnet man die während des Würzekochens koagulierten (geronnenen) Eiweiße.
Brüden
Mit Wasserdampf gesättigte Luft, wie sie z.B. beim Würzekochen entsteht.
Bügelverschluss
Der Bügelverschluss ist ein mit einer Drahtfeder dicht schließender Zapfen mit einer Gummidichtung. Einen Bügelverschluss kann man beliebig oft von Hand öffnen und wieder verschließen. Seit den 80er Jahren erlebt die Bügelflasche ein Comeback. Nicht zuletzt durch die beliebte Comicfigur Werner erlangte das satte Ploppgeräusch beim Öffnen des „Bölkstoffs“ Kultstatus.